Der Loire-Seiten-Kanal verbindet den Canal de Briar mit dem Canal du Centre.
Er ist 196 km lang und hat 38 Schleusen.
Er hat mehrere schiffbar kurze Seitenarme, z.B. von St. Satur nach St. Thibault, von Sermoise-sur-Loire nach Nevers und von St-Maurice nach Decize. Diese kurzen Abstecher darf man sich unter gar keinen Umständen entgehen lassen. Den Kanal nach Roanne habe ich wegen seiner Länge separat beschrieben. Der Lateral-Kanal der Loire führt heute über 3 Aquädukte, die alle sehr imponierend sind.
Das war nicht immer so. Auf einem Streckenstück zwischen Briare und Digoin war die Loire noch schiffbar. So hatten denn die Schiffer nicht nur mit Hochwasser oder Trockenheit zu kämpfen, der Fluss ließ sich auch nicht ausbaggern und Treideln mit dampfbetriebenen Treidelmaschinen war auch nicht möglich.
Erst als die Schleusen im 19. Jahrhundert auf Freycinet-Maß gebracht wurden, schloss man diese "Lücke" und überspannte die Loire mit dem Aquädukt von Briare.
Mit 662,69 m Länge war diese Kanalbrücke lange Zeit die längste der Welt. Und schön anzuschauen ist sie auch.
Die letzten Kilometer des Loire-Seitenkanals sind sehr, sehr ländlich. Weizenfelder, Sonnenblumen, Mais, dazwischen Wiesen und Viehweiden mit kraftstrotzenden Charolais-Rindern und ab und zu ein kleiner Weiler oder Bauernhof. Eine geruhsame Fahrt mit relativ wenig Schleusen.

Markttag in Digoin